Der Vater zeigt dem Kind die Welt

Wenn der Vater in der Kindheit fehlt, hat das Folgen.

 

Eine Verlusterfahrung durch den Vater im frühkindlichen Alter kann grosse Auswirkungen auf das heranwachsende Kind haben.

Wenn ein Kind den Vater durch Tod oder Trennung der Eltern verliert oder der Vater nicht mehr für das Kind erreichbar ist, geht der schützende Wert dieser Bindung mehr oder weniger verloren.

Ist der Vater für das Kind da, so hat das z.B. Auswirkungen in belastenden  Situationen. Im positivem Sinne entsteht durch den Vater die Widerstandskraft für das Leben. Sollte der Vater fehlen, erlebt man sehr oft eine grosse Verletzbarkeit. Im schlimmsten Fall hat dies auch negative Auswirkungen auf soziale Bindungen, auf Freizeitaktivitäten oder z.B. auf den schulischen Erfolg des Kindes.

Die Mutter ist der ein wichtiger Part im Heranwachsen eines Kindes (siehe Beitrag: Der Erfolg im Leben hat das Gesicht der Mutter).

Der Vater stellt aber darüber hinaus eine weitere wichtige und andersartige Bindungsfigur dar. Das Eine ist nicht oder manchmal nur sehr eingeschränkt durch das Andere ersetzbar.

Der Vater zeigt dem Kind „die Welt“.

Ein Beispiel hierfür: Väter unternehmen mit ihren Kindern mehr Abenteuer, die durchaus auch mal gefährlich sein können, während die Mütter eher eine behütende Funktion einnehmen. Beide Anteile sind sehr wichtig für das Kind. Wenn nun der Vater fehlt, dann versucht die Mutter, ihn zu ersetzen, was nicht immer gelingen wird.

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„Der Vater achtet nicht nur auf die Sicherheit und Geborgenheit der Kinder, sondern auf ihre Aktivierung, ihren Mut, ihren Forschergeist, ihren Wunsch, die Welt zu erobern. «Väter tendieren dazu, auf eine andere Art mit ihren Kindern zu spielen», sagt Brenda Volling. «Sie spielen tendenziell körperlicher. Und lange Zeit hat die Forschung überhaupt nicht verstanden, wie wichtig dieses eher körperliche Spiel für die Entwicklung der Kinder ist.»“ Quelle: FritzFränzi Das Schweizer Elternmagazin

Spätere Auswirkungen einer positiven Vater – Kind – Beziehung

Wissenschaftler fanden heraus, dass Kinder, die während ihrer Kindheit eine stabile und tragfähige Vaterbeziehung hatten, Vorteile im späteren Leben haben:

  • Höhere Resistenz gegenüber Stress und Belastungen während der Schulzeit.
  • Höhere kognitive Entwicklung bei Buben und höhere intellektuelle Fähigkeiten bei Mädchen.
  • Grössere Toleranz und Verständnis für Andersdenkende im Erwachsenenalter.
  • Höhere Wahrscheinlichkeit einer Langzeitpartnerschaft.
  • Soziale Ressourcen können besser genutzt werden.
  • Hohe Teamfähigkeit in Schule und im Berufsleben.

 

Deshalb lohnt es sich, bei Bedarf in einer systemischen Familienaufstellung die Beziehung zum Vater zu thematisieren. Hier wieder die Ordnung herzustellen, kann vielfältige positive Auswirkungen auf das eigene Leben haben, z. B. in den Bereichen Partnerschaften, Freundschaften und auch im Job.

©Susanne E. Heitz